Eigentlich ist die Suche eine Applikation die dazu genutzt wird, um Informationen zu finden. Die Suche spielt dabei die Rolle eines Filters, welcher anhand der Relevanz verschiedener Quellen die entstehenden Anfragen auf „das Web“ und damit auf andere Applikationen oder Informationsquellen möglichst sinnvoll verteilt.
Das heisst, bislang galt der SEO Vorsatz, dass man mit einer guten Applikation oder mit hervorragenden Inhalten, Mehrwerten oder unschlagbaren Informationen entsprechend „gefunden“ wurde. Unter dieser Betrachtung hatte man bislang auch eine hohe Gewissheit, bei der Aktion „Traffic mit Hilfe der Applikation Suche zu verteilen„, manche nennen das auch „googeln„, gut abzuschneiden.
Seitdem Google das Konzept „Universal Search“ immer mehr ausgerollt, wird das Eis für guten Content immer dünner. Denn mit jedem Stückchen Inhalt, welcher direkt in den Ergebnisseiten ausgegeben wird, schwindet die Wahrscheinlichkeit eines Klicks auf eine Entsprechende Seite im Netz.
Um das mal in ein Beispiel zu rahmen – früher teilte sich der Traffic bei der Suche nach „weather NY“ auf die entsprechen Seiten auf, da der Suchende schliesslich wissen wollte, wie das aktuelle Wetter in New York ist oder wie es in den kommenden Tagen wird. Doch warum sollte man jetzt noch auf eine der jeweiligen Seiten klicken, wenn einem die Info die Google direkt einblendet völlig ausreicht? Man fragt sich: Wieviel Prozent der Suchenden interessieren sich für weiterführende Infos zum Wetter in New York? Oder mal anders gefragt: Sind es noch genug, um ein Produkt zu finanzieren, welches teuer hochwertige Informationen bereitstellt?
Ich bin der Meinung, Bereiche in denen die Suchmaschine eigenen Content in ausreichender Form (für die Maße der Suchenden) zur Verfügung stellt, sind, zumindest aus SEO Sicht ein gesperrtes Terrain, da sich der Aufwand zur Bereitstellung der Inhalte – sei es durch Redakteure oder zur Pflege der Datenbanken bzw. der Kosten für die Inhalte, nicht mehr rechnet. Selbst der relevanteste Content in diesem Bereich ist nun nur noch ein Backfill für Leute mit vertieftem Interesse an der Materie.
Durch „Universal Search“ und da kann man Youtube, als hauseigenen Content-Lieferanten, mit einbeziehen, fällt die Rolle als reiner Traffic-Distributor und entwickelt sich hin zu einem Content-Portal in Form einer Ergebnisliste, welche bereits ausreichend Inhalt enthält und der Benutzer nicht mehr genötigt ist diese Ergebnisseite zu verlassen. Sicherlich werden solche Content-Serps vorerst nur in Bereichen angewandt, in denen die vermittelten Informationen eine gewisse „Eindeutigkeit“ besitzen – Beispiel Wetter, Aktien-Kurse, Film Infos usw. doch was passiert mit der Relevanz, wenn man Reviews, Bewertungen, Kritiken und anderen „user generated content“ mit einblendet, welcher nur eine subjektive, leicht manipulierbare Meinung widerspiegelt? Ist diese verwischte Relevanz im Sinne von Google?
Bleibt abzuwarten, welche Ausmaße Universal Search in Zukunft haben wird – persönlich bin ich bislang zufrieden damit gewesen, dass eine Suchmaschine zum „Suchen“ da ist und nicht um den Suchenden umfassend und direkt zu informieren.
Update: Daran kann man sich jetzt schon mal gewöhnen: