Der Spiegel und einige andere zweifelten neulich den Google Zeitgeist an, dass man diesem nicht so recht trauen könne, da Googles hauseigenes Keywordtool „Google Trends“ bzw. ähnliche Auflistungen anderer Suchmaschinen ganz andere Werte abliefern würden… auch „seach engine land“ brachte eine Story mit dem Titel: „The Lies Of Top Search Terms Of The Year“ raus, die anhand von Google Trends den aktuellen Zeitgeist entkräften sollte.
Nun ja, der Google Zeitgeist ist kein Report für die Top Suchanfragen, die in einem gewissen Zeitraum auftraten, sondern er spiegelt die Suchanfragen wider, welche in einem bestimmten Zeitraum in den Medien oder wie man so schön sagt „im Munde“ waren. Dies bedeutet, dass man den Suchbegriff „sex“ eben nicht mit Suchbegriffen wie „monrose“ oder „metacafe“ vergleichen kann. Der Google Zeitgeist versucht die Suchanfragen herauszustellen, die 2006 die beste Steigerung im Bezug auf das Suchvolumen vorgelegt haben. Und wenn „myspace“ sein Suchvolumen in 2006 nahezu verdoppeln konnte, dann zählt „myspace“ einfach mal mit zu diesen Top Movers. Dabei geht es nicht darum, ob sich das Suchvolumen im Vergleich zu anderen stark frequentierten Suchanfragen messen kann. Es ist ein Performance-Report, der genau das rausstellt, was den Suchenden im aktuellen Jahr dazu bewegt hat eine Suchmaschine zu benutzen, um nach einer ihm „unbekannten“ Sache zu suchen. Das heisst: Leute, die denken, der Google Zeitgeist ist eine Auflistung der Top Suchanfragen für das Jahr 2006, die haben den Satzteil: „…we compared frequent queries this year against 2005…“ irgendwie nicht verstanden. Und für unseren Spiegel-Autor Holger Dambeck gibt es hier auch einen Chart, der das Keyword „sex“ im Vergleich zu den anderen Keywords ganz „blaß“ erscheinen lässt.