Nach dem Malheur von AOL, die zur Herausgabe von AOL-Suchdaten führte, kann man nun dank der Sistrix GmbH hier eine allgemeine Auswertung dieser Daten bewundern. Der Unterschied zu anderen Statistiken ist der, dass man bei dieser Auswertung davon ausgehen kann, dass diese nicht zugunsten von irgendwelcher Partein manipuliert wurden. Das heisst, es hinterlässt einen realistischen und aktuellen Eindruck über das amerikanische Suchverhalten. Die Erkenntnis, dass die Amerikaner die Suchmaschine immer häufiger dazu benutzen, um nach einer Webadresse zu suchen, lässt den Trend ableiten, dass Suchmaschinen immer mehr als Einstiegsplattform ins Netz genutzt werden. Dem Nutzer ist die Zieladresse bereits bekannt, er tippt jedoch alles, egal was, immer zuerst in den Suchschlitz statt in das Adressfeld ein und klickt dann auf das erste Ergebnis, um zum Ziel zu gelangen. Das begründet auch den extremen Unterschied zwischen dem Klickvolumen von Platz 1 und Platz 2. Theoretisch ergibt sich erst ein tatsächliches Click Rating, wenn man die Queries die auf eine URL gerichtet waren herausfiltert, da diese meiner Meinung nach die Auswertung verfälschen. Dieses Benutzerverhalten ist ein gefundenes Fressen für die Suchmaschinenbetreiber, da diese mit jeder Anfrage die Möglichkeit haben, den Benutzer von seinem eigenen Ziel abzubringen. Interessant wäre dazu auch eine Auswertung, die analysiert wie das Klickverhalten bei Suchenden aussieht, die nach einer URL gesucht haben und dann NICHT auf das erste Ergebnis geklickt haben. Dennoch alles in allem Respekt an die Sistrix GmbH für die Veröffentlichung dieser tollen Auswertungen.
Update: Eine Auswertung der ersten 2000 angeklickten URLs, auch sortierbar nach TLDs, sowie eine ausgefeilte Domainsuche und Keywordsuche, findet mat bei askthebrain. Auch auf www.aolsearchdatabase.com musste man nicht lange warten 🙂